Heldenreise 1/7: Deine gewohnte Welt und der Ruf des Abenteuers

Blog­se­rie «Hel­den­reise» Phase 1 / 7

Mit die­ser Blog­se­rie möchte ich dir eine etwas andere Mög­lich­keit auf­zei­gen, wie du deine Ziele errei­chen kannst. Du lernst dabei von den Hel­din­nen und Hel­den aus Film und Lite­ra­tur. Hier geht’s zur Ein­füh­rung.

Gewohnte Welt

Jede Hel­den­ge­schichte beschreibt zuerst die gewohnte Welt der Haupt­fi­gu­ren. Sie füh­ren oft ein beschau­li­ches Leben und füh­len sich darin sehr wohl wie Frodo im Auen­land oder Momo im Amphi­thea­ter. Selbst Harry mit sei­nem Zim­mer unter der Treppe und den ner­vi­gen Ver­wand­ten hat immer­hin ein Dach über dem Kopf und zu essen. Wir dür­fen sie noch nicht Hel­din­nen oder Hel­den nen­nen. Sie sind wie du und ich, solange sie sich in ihrer gewohn­ten Welt befinden.

Ein beson­de­res Ereig­nis bringt nun Bewe­gung in das all­täg­li­che Leben. Frodo wird gebe­ten, einen Ring aus dem Auen­land zu schaf­fen, Momo spürt mit­ten im Som­mer plötz­lich Kälte, als ein Zeit-Agent auf­taucht und bei den Durs­leys tref­fen selt­same Ein­la­dun­gen für Harry ein. Die drei haben noch keine Ahnung, was die­ser Ruf des Aben­teu­ers für Fol­gen haben wird.

Deine gewohnte Welt

Eigent­lich ist in dei­ner gewohn­ten Welt alles per­fekt. Du hast alles, was du für dein Leben brauchst. Und doch zeigt sich am Hori­zont etwas Unge­wohn­tes und nicht klar Defi­nier­ba­res. Oder du spürst sogar, wie dich ein dunk­ler Schat­ten beglei­tet und dich ängst­lich oder unzu­frie­den macht. Irgend­et­was fehlt oder stimmt nicht mehr.

Viel­leicht hast du bereits ganz klar ein bestimm­tes Ziel vor Augen. Den­noch ist es sinn­voll, dir die­ses Ziel im Kon­text dei­ner gewohn­ten Welt etwas genauer anzu­schauen. Dein Vor­ha­ben wird eine viel grös­sere Kraft ent­wi­ckeln, wenn du weisst, was du alles verlässt.

Der Ruf des Abenteuers

Die­ser Ruf erfolgt meis­tens durch ein Ereig­nis, durch eine Per­son oder durch die innere Stimme. Manch­mal ist es sogar eine Krank­heit oder die ent­spre­chen­den Sym­ptome. Du weisst in vol­ler Gewiss­heit: Jetzt muss etwas gesche­hen. Gleich­zei­tig wird dir klar, dass du dazu deine gewohnte Welt ver­las­sen musst. Dich drängt es hin zu einem bestimm­ten Ziel. Oder es treibt dich fort von dem, was ist, was auch wie­der ein Ziel ist. Egal ob die Bewe­gung „zu etwas hin“ oder „von etwas weg“ geht, du setzt dich mit dei­ner Auf­gabe auseinander.

Deine Heldenreise

Nimm dir genü­gend Zeit, dir die nach­fol­gen­den Fra­gen zu beant­wor­ten. Sie sind auch dann wich­tig, wenn du bereits ein Ziel hast. Es wird dir zusätz­li­che Klar­heit geben.
Ich emp­fehle dir, deine Gedan­ken hand­schrift­lich auf­zu­schrei­ben. Warum dir das zusätz­lich hel­fen kann, erfährst du im Blog „Warum Schrei­ben Flü­gel ver­leiht“.

  • Beschreibe deine gewohnte Welt: In wel­cher Situa­tion lebst du? Wel­che Per­so­nen sind dir wich­tig? Was ver­bin­det dich mit dei­nem All­tags­le­ben? Wel­che Annehm­lich­kei­ten fin­dest du darin? Wel­che Unan­nehm­lich­kei­ten möch­test du ver­las­sen? Was hat deine gewohnte Welt durch­ein­an­der­ge­bracht? Wel­che Ver­än­de­rung führt nun zu Kon­se­quen­zen? Was wird dir feh­len, wenn du deine Reise beginnst?
  • Beschreibe den Ruf des Aben­teu­ers: Wer oder was ruft dich? Ist es eine innere oder äus­sere Stimme? Bist nur du betrof­fen oder auch noch andere Men­schen? Warum soll­test aus­ge­rech­net du die Hel­din oder der Held sein? Was genau rufen die Stim­men? Was ist deine Moti­va­tion, dich auf das Aben­teuer einzulassen?
  • For­mu­liere nun ein ganz kon­kre­tes Ziel. Nenne es zuerst zusam­men­fas­send in einem Satz. Anschlies­send umschreibst du das Ziel detail­liert. Nenne dein Gefühl, das du mit dem Ziel ver­bin­dest, warum es dir so wich­tig ist und wes­halb es genau die­ses Ziel ist. Als visu­el­ler Mensch ent­steht viel­leicht ein inne­res Bild. Beschreibe oder male es. Mach dein Ziel greif­bar. Du wirst dei­nen Ziel-Satz und/oder dein Ziel-Bild in den nächs­ten Pha­sen wei­ter benutzen.

Tanjas Heldenreise

In mei­ner gewohn­ten Welt schreibe ich sehr gerne. Das geht von Tage­buch über die­sen Blog bis zu Tex­ten für bestimmte Anlässe. Das macht alles viel Freude. Doch mein Ruf des Aben­teu­ers lockt mich schon seit mei­ner Kind­heit: Ich möchte ein­mal ein Buch schrei­ben. Die­ses Ziel habe ich mir bis Ende 2017 vorgenommen.

Ver­mut­lich fragst du dich, ob es nicht etwas knapp wird mit der Umset­zung in die­sem Jahr. Ich habe ganz bewusst auf diese Zeit gewar­tet. Vom 1. bis 30. Novem­ber fin­det jeweils der NaNo­WriMo (Natio­nal Novel Wri­ting Month) statt. Das ist ein Schreib-Gross­an­lass, an wel­chem welt­weit viele Men­schen teil­neh­men, die gerne schrei­ben und mit ihrem Buch vor­wärts­kom­men wol­len. Das Ziel ist es, in 30 Tagen 50’000.00 Wör­ter der Geschichte geschrie­ben zu haben, das sind umge­rech­net etwa 200 Buch­sei­ten. Ich schätze, dass es bei mir etwas mehr wird, sodass ich bis Ende Dezem­ber mit dem ers­ten Ent­wurf fer­tig sein möchte. Das ist mein Ziel.

Zur­zeit ste­cke ich mit­ten in den Vor­be­rei­tun­gen, ent­wickle meine Figu­ren, den Plot und recher­chiere die geschicht­li­chen Hin­ter­gründe. Wie könnte es anders sein, auch in mei­nem Buch geht es um eine Hel­den­reise, und zwar auf zwei Zeit­ebe­nen (eine in der Gegen­wart und die zweite um 1910). Kulisse wird die Stadt Edin­burgh sein. Meine zwei Hel­den wer­den über ihre eigene fami­liäre Ver­gan­gen­heit stol­pern und sich mit geheim­nis­vol­len Bil­dern und Tex­ten befassen.

Falls du auch den Traum von einem Buch hast, kannst du gerne mit­ma­chen und die Ener­gie des NaNo­WriMo nut­zen. Ich werde in die­sem Blog und auf mei­ner Face­book-Seite über meine Fort­schritte berichten.

Im nächs­ten Blog geht es in der Phase 2 um die Wei­ge­rung. Ich wün­sche dir nun viel Erfolg bei der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Ziel dei­ner Heldenreise!

P.S.: Falls du über­haupt keine Idee von einem Ziel hast, kann dir viel­leicht der kos­ten­lose Mini-Kurs „7 Tage Intui­tion“ wei­ter­hel­fen. Der dritte Input gibt dir eine Anlei­tung, wie du dein Her­zens­pro­jekt findest.

Die Hel­den­reise im Über­blick
Ein­füh­rung
Phase 1: Deine gewohnte Welt und der Ruf des Aben­teu­ers
Phase 2: Die Wei­ge­rung: Ich werde das nie schaf­fen!
Phase 3: Wer sind deine Men­to­ren und Ver­bün­de­ten?
Phase 4: Das Über­schrei­ten der Schwelle: Jetzt geht’s los!
Phase 5: Bewäh­rungs­pro­ben, Ver­bün­dete und Feinde
Phase 6: Die ent­schei­dende Prü­fung
Phase 7: Geschafft! Und was jetzt?

Wenn du die Hel­den­reise mit dei­nem per­sön­li­chen Thema und allen 10 Pha­sen in mei­nem Coa­ching durch­füh­ren möch­test, fin­dest du hier wei­tere Infor­ma­tio­nen: Deine Hel­den­reise

einfach-sein-tabi

Wer schreibt da?

Mein Name ist Tanja Bischof­ber­ger. Über das Sein zu schrei­ben ist im Grunde ein Wider­spruch. Was ohne Gren­zen ist, schränke ich durch Begriffe nur ein. Den­noch liebe ich es, über Sein-Erfah­run­gen zu berich­ten. Dadurch öff­net sich viel­leicht hie und da eine Tür bei einem Men­schen, sich eben­falls auf die­sen wun­der­ba­ren Weg zu machen bzw. anzu­kom­men. Viel­leicht auch du?